Schlafstörungen: Tipps zur Behandlung von Schlaflosigkeit und mehr
Schlafprobleme bei funktionellen Bewegungsstörungen
Funktionelle Bewegungsstörungen (FMDs) sind Erkrankungen, bei denen Patienten Bewegungsprobleme haben, die nicht durch eine neurologische Erkrankung erklärt werden können. Ein häufiges Begleitsymptom dieser Störungen sind Schlafprobleme. Obwohl viele Betroffene über Schlafstörungen klagen, gibt es überraschend wenige Studien, die diese Probleme objektiv untersucht haben. Eine neue Studie hat sich nun genau diesem Thema gewidmet und dabei wichtige Erkenntnisse gewonnen.
Die Studie im Überblick
In der Studie wurden 37 Patienten mit FMD und 37 gesunde Kontrollpersonen untersucht. Beide Gruppen hatten ein ähnliches Durchschnittsalter von etwa 48 Jahren. Die Teilnehmer durchliefen eine umfassende medizinische und schlafbezogene Untersuchung, einschließlich einer neurologischen Untersuchung und einer Polysomnographie. Diese Methode erlaubt es, verschiedene Schlafparameter objektiv zu messen. Zusätzlich füllten die Teilnehmer Fragebögen zu ihrer Schlafqualität, Tagesmüdigkeit, Depression und Angst aus.
Ergebnisse der Polysomnographie
Die Polysomnographie, eine Art "Schlaflabor-Test", zeigte bei den FMD-Patienten spezifische Schlafstörungen. 32% der Patienten litten am Restless-Legs-Syndrom, 38% hatten eine klinisch signifikante obstruktive Schlafapnoe und 8% zeigten periodische Beinbewegungen im Schlaf. Diese Schlafstörungen sind bei FMD-Patienten also keine Seltenheit.
Selbstberichtete Schlafprobleme
Die FMD-Patienten berichteten über eine schlechtere Schlafqualität und stärkere Tagesmüdigkeit als die Kontrollgruppe. Zudem gaben sie an, häufiger unter Depressionen und Angstzuständen zu leiden. Diese subjektiven Einschätzungen stimmten jedoch nicht immer mit den objektiv gemessenen Schlafparametern überein. Das bedeutet, dass die Patienten ihre Schlafprobleme anders wahrnehmen, als sie tatsächlich sind.
REM-Schlaf und seine Bedeutung
Ein besonders interessanter Befund der Studie war, dass FMD-Patienten eine längere REM-Schlaf-Latenz hatten, also länger brauchten, um in den REM-Schlaf zu gelangen. Zudem war ihre Schlafeffizienz schlechter, was bedeutet, dass sie weniger Zeit im Schlaf verbringen im Vergleich zur Zeit, die sie im Bett liegen. Auch der Anteil des REM-Schlafs an der gesamten Schlafzeit war bei ihnen geringer.
Zusammenhang mit psychischen Symptomen
Die Studie fand heraus, dass die subjektive Schlafqualität der FMD-Patienten positiv mit Depressionen und Angstzuständen korrelierte. Das bedeutet, dass Patienten, die über schlechteren Schlaf berichteten, auch höhere Werte bei Depressionen und Angstzuständen aufwiesen. Ebenso korrelierte die selbstberichtete Tagesmüdigkeit mit Depressionen.
Was bedeuten diese Ergebnisse?
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Schlafstörungen bei FMD-Patienten weit verbreitet sind und dass diese Störungen mit psychischen Symptomen wie Depressionen und Angstzuständen zusammenhängen können. Die objektiven Schlafmessungen durch Polysomnographie zeigten Veränderungen in der Schlafstruktur, insbesondere im REM-Schlaf, die bei der Behandlung von FMD berücksichtigt werden sollten.
Fazit
Diese Studie hat wichtige Einblicke in die Schlafprobleme von Patienten mit funktionellen Bewegungsstörungen geliefert. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Schlafstörungen bei der Behandlung von FMD zu berücksichtigen. Besonders der REM-Schlaf scheint eine wichtige Rolle zu spielen und sollte in zukünftigen Studien weiter untersucht werden. Es ist wichtig, dass Ärzte und Therapeuten die Schlafprobleme ihrer Patienten ernst nehmen und in ihre Behandlungspläne integrieren. Denn guter Schlaf ist ein wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität und kann möglicherweise auch die Symptome der FMD positiv beeinflussen.
Quelle: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov. (n.d.). *Originalartikel*. Abgerufen von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40741637/
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